Kennen Sie das: Sie haben sich das ganze Jahr lang auf den gemeinsamen Urlaub mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin gefreut und dann entwickelt sich das Ganze zur Katastrophe? Sie haben sich nichts mehr zu erzählen und wenn, dann artet es immer gleich in Streit aus? Sie denken nun, nachdem die Ferien vorbei sein, ernsthaft an eine Ehescheidung? Willkommen im Club! Auch wenn es Ihnen in der momentanen Situation nicht wirklich weiterhilft: Sie befinden sich in bester Gesellschaft. Circa 170.000 Ehen werden in Deutschland jedes Jahr geschieden. Und nicht wenige davon direkt nach den Sommerferien.

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Statistiken sprechen deutliche Sprache

Während sich sie relative Anzahl der Ehescheidungen in Deutschland seit etwa 2003 wieder rückläufig entwickelt, beobachten Statistik-Experten eine regelmässige Häufigkeit von Ehescheidungen in der Vorweihnachtszeit, aber auch nach den Sommerferien. Was bei oberflächlicher Betrachtung ein Widerspruch zu sein scheint, ist bei näherer Betrachtung eigentlich logisch: sowohl in der Vorweihnachtszeit als auch nach den Sommerferien rückt der eigene Lebenspartner wieder vermehrt in den Vordergrund. Das ganze Jahr über geht jeder seiner Arbeit nach, macht Überstunden und Karriere. Nur vor Weihnachten und nach den Sommerferien besinnen sich die meisten Paare wieder vermehrt auf ihrer Partnerschaft. Mit fatalen Folgen.

Erwartungen an Ferien sind hoch

Insbesondere die Ferien stehen oft im Fokus, sich auf die eigene Partnerschaft zu konzentrieren und dem Partner wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Erwartungen an die Partnerschaft sind dabei sehr hoch: oft wird erwartet, dass der Partner in einer bestimmten Weise reagiert.

KatjaKatja: „Ich dachte, in den Ferien hätten wir endlich mal wieder Zeit füreinander und könnten es ein wenig romantisch haben. Aber er drehte sich nur gelangweilt zur Seite und schnarchte. Als ich dies dann am anderen Tag mit ihm diskutieren wollte, wurde er richtig pampig und zog sich zurück. Die restlichen zwei Wochen haben wir kein Wort mehr miteinander gesprochen.“

Die Enttäuschung ist dann umso grösser, wenn der Partner eben nicht so reagiert wie geplant. Wenn er beispielsweise in Gedanken immer noch im Büro ist, oder Entspannung bei ihm eben nichts mit Reden und Kuscheln zu tun hat, sondern er sich zurückzieht.

Oft besteht aber auch der Wunsch, kleinere Eheprobleme in den Ferien lösen zu wollen. Passieren tut dann genau das Gegenteil: die Diskussion artet aus und der Streit eskaliert. Sind die Gemüter erst einmal richtig aufgeheizt, gibt‘s kein Zurück mehr. Ein Wort gibt das andere, Beleidigungen werden ausgetauscht und die Fronten verhärten sich zu einem richtigen Ehekrieg. JörgIn der Folge zieht sich jeder zurück und schwört auf Rache.

Jörg: „Ich dachte, ich kann in den Ferien mal so richtig abhängen und meinen Gedanken frönen. Stattdessen wollte Katja das ganze Romantik-Programm von früher abspulen. Ich wollte aber einfach nur meine Ruhe haben. Und dann ging der Knatsch am nächsten Tag erst so richtig los. Sie wollte alle unsere Eheprobleme diskutieren – hier, im Urlaub! Ich hatte da keinen Bock drauf und hab dicht gemacht. Jetzt droht sie mit Scheidung. Ich versteh’s irgendwie nicht.“

Die meisten Ehescheidungen werden von Frauen eingereicht

Interessanterweise werden die meisten Ehescheidungen -auch die nach den Sommerferien- von den Ehefrauen eingereicht. Statistische Analysen haben gezeigt, das nur 31% der Ehescheidungen von Männern ausgingen, währen bei 69% aller Ehescheidungen die Frau den ersten Schritt tat. Begründet wird dies mit dem klassischen Rollenmodell einer Ehe, welches den Frauen nach wie vor die Hauptlast der Hausarbeit abverlangt.

In der modernen Arbeitswelt verdienen Frauen heutzutage allerdings ähnlich viel wie die Männer, was eigentlich zur Folge haben müsste, dass sich Männer gleichenteils an der Hausarbeit beteiligen müssten. In den meisten Ehen passiert dies aber nicht, sodass sich insbesondere die Ehefrauen dort irgendwann nicht mehr wohlfühlen und die Reissleine ziehen.

Ursachen für Scheidung nach dem Urlaub

Das erklärt jedoch nicht, warum es eine derartige Häufung von Ehescheidungen nach den Sommerferien gibt. Offenbar muss hier die Suche nach den Gründen etwas tiefer gehen.

Während Männer Eheprobleme meist durch Schweigen und Ignorieren aussitzen, oder sie in vielen Fällen erst gar nicht wahrnehmen, haben Frauen hier sensiblere Antennen. Kleinere Veränderungen im Ehelichen Zusammenleben werden von Frauen viel stärker wahrgenommen. Und Frauen wollen diese Probleme dann eben auch ansprechen.

Da Männer allerdings Probleme gern mit Schweigen begegnen, und Frauen gern diskutieren wollen, gibt es hier zunächst einen Monolog. Der sich dann schnell zur Rage aufbauscht und den Ehemann irgendwann auch auf die Palme bringt. Die Emotionen sind dann dermassen aufgeladen, dass an eine Lösung des Problems kaum mehr zu denken ist.

Was sollten Eheleute im Vorfeld tun?

Eine allgemeine prophylaktische Lösung für dieses Problem gibt es nicht. Aber wir raten, eventuelle Eheprobleme eben genau nicht in den Ferien anzusprechen. Tun Sie das besser vorher oder bereiten Sie Ihren Partner darauf vor, dass Sie in den Ferien etwas mit ihm diskutieren wollen. Es ist selten eine gute Idee, angesichts von Sonne, Meer und Piña Colada, Eheprobleme anzusprechen. Verzichten Sie darauf und geniessen Sie besser Ihre Ferien.

Und beissen Sie auch mal in den sauren Apfel und verkneife Sie sich Kommentare, wenn Ihr Partner oder Ihre Partnerin sich anders verhält als Sie es wollen.

Und im schlimmsten Fall: Falls Sie schon vor den Ferien grössere Eheprobleme haben, sagen Sie die Ferien besser ab. Es gibt nichts Schlimmeres, als drei Wochen lang mit einem Partner Urlaub machen zu müssen, mit dem man sich nichts mehr zu unterhalten hat, wo keine Gemeinsamkeiten mehr bestehen. Im Urlaub können Sie nicht flüchten, dort sind Sie mit Ihrem Partner zusammen, ob Sie es wollen oder nicht. Also besser vorher Probleme ansprechen und bei schlechter Prognose die Ferien absagen oder verschieben.

Fazit

Vor Weihnachten und nach den Ferien gibt es statistisch gesehen die meisten Ehescheidungen, ein Grossteil davon wird von den Ehefrauen eingereicht. Insbesondere der Jahresurlaub bietet vielfältige Möglichkeiten, die Ehe aufs Spiel zu setzen, gerade dann, wenn es bereits im Vorfeld einige Probleme gab. Diese Probleme in den Ferien lösen zu wollen, ist dabei besonders illusorisch und führt dann meist direkt in die Scheidung. Vermeiden Sie das und sprechen Sie Probleme vorher an oder machen Sie während der Ferien gute Miene zum bösen Spiel. Wir wünschen Ihnen dennoch alles Gute!