Die Webseite Gründerszene hat im Januar 2011 ein Interview mit Peter Schmid, dem CEO von Parship durchgeführt. Herr Schmid geht beantwortet dabei einige interessante Fragen.

So wurde erstmals in der zehnjährigen Geschichte von Parship eine andere Partnervermittlung übernommen: one2like. Parship eröffnet sich dadurch neue Möglichkeiten des Wachstums, da one2like auf ein jüngeres, Facebook-affines Publikum zugeschnitten ist. Bei der Partnervermittlung one2like wird anstelle eines Persönlichkeitstests mit Fragen (wie bei Parship) ein Persönlichkeitstest mit Fotos durchgeführt (wie z.B. „welches Bild findest Du am romantischsten?“). one2like soll unabhängig weitergeführt werden. Dank der anderen Zielgruppe als Parship ergibt die Übernahme keinen Kannibalisierungseffekt, und der neue Eigentümer kann voll am Wachstum der aufstrebenden Partnervermittlung partizipieren.

Auch wenn one2like sehr unabhängig bleiben soll und der Startup-Charakter dieses jungen Unternehmens gewahrt bleiben soll, so scheint es mit der Übernahme bereits zu Veränderungen gekommen zu sein. Während bis vor kurzem die Webseite über 12like.de erreicht werden konnte, läuft sie jetzt über one2like.de und das Parship-Logo ist auf der Seite zu erkennen. Schaut man sich die Fusszeile an, findet man noch weiterhin Verweise auf 12like. Für uns ist aber unklar, ob dies mit der Parship-Übernahme zusammenhängt.

Der Parship CEO spricht im Interview auch über die Konkurrenz, ohne direkt Namen wie ElitePartner oder eDarling zu nennen. So wird mit harten Bandagen gekämpft, was man auch am starken Werbedruck im TV der grossen Partnervermittlungen erkennt.

Parship selbst hält sich prächtig im Single-Markt. Die Zahlen für 2010 dürften deutlich über den publizierten Werten von 2009 liegen. Damals erzielte Parship 55 Millionen Euro Umsatz und hatte 10 Millionen User in 14 Ländern. Das würde einen Umsatz von lediglich 5.50 Euro pro Kunde ergeben. Damit wird klar, dass die publizierten Zahlen von Parship nicht die aktuelle Anzahl an aktiven Singles bei Parship widerspiegelt, sondern vermutlich auch kostenlose Mitgliedschaften (die nicht auf Nachrichten antworten können) oder inaktive Mitglieder beinhaltet. Geht man von einem Umsatz von 100 Euro pro aktives Mitglied aus, hätte Parship im 2009 etwas mehr als eine halbe Million aktiver Mitglieder gehabt – verteilt auf mehr als ein Dutzend Länder in Europa. Dennoch gehört Parship zu den grössten seriösen Partnervermittlungen in Deutschland – so werden Sie dort mehr genügend interessante Singles aus Ihrer Nähe finden.

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Singles bei Parship sind gemäss Aussage des CEO durchschnittlich 6-9 Monate auf Partnersuche. Das Ziel von Parship ist, die Singles rasch zusammen zu bringen, auch wenn das dazu führen kann, dass Parship so etliche monatliche Mitgliedsbeiträge verloren gehen.

Am Ende des Interviews wird noch Gay Parship erwähnt. Vom Prinzip her identisch mit Parship, richtet sich diese Partnervermittlung an homosexuelle Männer und an lesbische Frauen. Damit hat Parship einen neuen Markt betreten. Die Akzeptanz dieses Dienstes ist hoch, und Gay Parship ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern wie England (vor allem in London) sehr erfolgreich.

Interview von Gründerszene mit Parship CEO Peter Schmid: