Alkoholismus ist ein ernstes, traumatisches Problem für Familien und Paare. Mit jemandem verheiratet zu sein, der ein Alkoholiker ist, kann den anderen Ehepartner dazu bringen, sich hoffnungslos, depressiv und allein zu fühlen. Besonders kritisch wird es dann, wenn der alkoholmissbrauchende Ehepartner beim Trinken gewaltbereit ist oder Blackouts hat.

Alkoholismus ist einer der Hauptgründe für Scheidungen in Deutschland. Obwohl es keine offizielle Statistik zu Scheidungsgründen gibt, weil diese auch gar nicht mehr erfasst werden, handelt es sich mit Sicherheit um einen der Hauptscheidungsgründe.

Alkoholismus eines Ehepartners zählt als Grund für eine Härtefallregelung, bei dem das offizielle Trennungsjahr nicht eingehalten werden muss. Eine Scheidung ist in diesem Fall sofort möglich. Offenbar erachtet es der Gesetzgeber als nicht zumutbar, eine Ehe mit einem Alkoholiker weiterzuführen. Die Ehe gilt als zerrüttet.

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Welche Auswirkungen hat Alkohol auf eine Ehe?

Alkoholismus innerhalb einer Ehe hat massive Auswirkungen auf das Leben aller Mitglieder der Familie. Das geht beim Familienbudget los und zieht sich bis zur kompletten Vernachlässigung sämtlicher Familienpflichten.

Bei Gewalt in der Ehe ist zu etwa 60-70 Prozent Alkohol im Spiel. Mit der Zeit können Familienmitglieder sogar Symptome der Mitabhängigkeit entwickeln, die die Sucht ungewollt am Leben erhalten, auch wenn sie dadurch Schaden nehmen.

Der Alkohol und seine Folgen:

Vernachlässigung wichtiger Aufgaben: Alkohol beeinträchtigt die kognitiven Funktionen und körperlichen Fähigkeiten, was irgendwann wahrscheinlich zur Vernachlässigung von Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit Arbeit, Privatleben und/oder Schule führen wird.

Auswirkungen des Katers: Alkohol hat verschiedene kurzfristige Nebenwirkungen, wie z.B. Kater. Der physische Zustand eines Kater kann vorübergehend sein, aber er kann die Fähigkeit einer Person, Verpflichtungen einzuhalten, erheblich stören und ungesunde Verhaltensweisen, wie schlechte Ernährung und Bewegungsmangel fördern.

Auf rechtliche Probleme stoßen: Das Trinken kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Person in aggressiv wird, auffälliges Verhalten in der Öffentlichkeit zeigt, unter Alkohol-Einfluss fährt und in häusliche Streitigkeiten oder Gewalt verwickelt wird.

Die Unfähigkeit, auf Alkohol zu verzichten: Alkohol ist eine Suchtmittel und kann zu körperlicher Abhängigkeit führen. Das bedeutet, dass ohne Alkohol nichts mehr geht. Gleichzeitig wird die Sucht strikt geleugnet. Selbst gegenüber nahen Familienangehörigen und den besten Freunden geben Alkoholiker das Vorhandensein der Sucht nicht zu.

Ist eine Scheidung unausweichlich?

Ja!

Natürlich können Sie ihm oder ihr ein Ultimatum setzen. Bewirken wird das in der Regel nichts. Ein Süchtiger kommt erst zur Vernunft, wenn er ganz unten ist. Und das wird in einer Ehe nicht passieren. Eine Ehe fängt auf, vertuscht, verschleppt das Problem.

Die einzige Lösung ist eine Trennung, besser noch eine komplette Scheidung. Erst dadurch begreift der Süchtige vielleicht, dass es so nicht weitergeht.


Für Sie als betroffenen Ehepartner ist es aber wichtig, dass Sie sich von der Sucht des Partners mit all seinen Problemen lösen. Sie können ihm oder ihr auch nicht helfen. Das wäre eine Illusion. Einem Süchtigen hilft man einzig dadurch, dass man ihn fallen lässt. Nur dadurch gibt man ihm eine Chance, aus seinem Schlamassel herauszukommen. Und wenn er oder sie es dennoch nicht schafft, dann ist es auf keinen Fall Ihr Problem. Sie können nichts für die Sucht.

Wie trennt man sich am besten von einem Alkoholiker?

Das wird hart! Ziehen Sie es trotzdem durch! Ansonsten gehen Sie auch mit unter.

Schritt 1) Reden Sie mit ihm/ihr und beenden Sie die Ehe oder Beziehung. Und zwar unmissverständlich. Keine xte Chance, kein allerletztes Ultimatum, sondern Ende, Aus, Finito.

Schritt 2) Machen Sie es offiziell: Gehen Sie zu einem Scheidungsanwalt und starten Sie den Scheidungsprozess. Ihr Anwalt wird Sie gut beraten über Ihre Rechte und wie Sie am besten vorgehen. Ganz wichtig sind nun die Finanzen. Der Alkohol wird das gemeinsame Budget schon stark genug belastet haben, nun müssen Sie den Riegel vorschieben. Sperren Sie das Konto, oder transferieren Sie Geld auf ein eigenes Konto. Was auch immer, aber passen Sie auf, dass nicht auch noch der Rest des Budgets für die Alkoholsucht draufgeht.

Schritt 3) Trennen Sie sich räumlich
Oder einfacher ausgedrückt: ziehen Sie aus der gemeinsamen Wohnung aus. Das ist ein ganz wichtiger Schritt. Damit sind Sie aus dem näheren Einflussbereich des Alkohols raus und können mal wieder frei durchatmen. Besonders dann wenn Kinder mit im Spiel sind, ist diese Schritt ein echter Befreiungsschlag. Ab jetzt können Sie wieder frei durchatmen.

Schritt 4) Bleiben Sie getrennt!
Eine Trennung ist eine Trennung, keine allerletztes Ultimatum. Es sollte völlig egal sein, wie sich ihr Partner verhält und was er/sie Ihnen alles verspricht. Nichts davon wird er/sie einhalten, darauf können Sie Gilft nehmen!

Bleiben Sie getrennt und beschränken Sie den Kontakt auf das absolute Minimum, am besten lassen Sie das Ihre Anwälte erledigen.
Glauben Sie niemals was Ihnen ein Alkoholiker verspricht, schwört, beteuert. Nichts davon – absolut gar nichts! – wird er/sie einhalten. Seien Sie also bitte nicht naiv.

Und nach der Scheidung?

Nach der Scheidung gilt immer noch Schritt 4, und zwar unbedingt! Brechen Sie den Kontakt am besten ganz ab. Sollten keine Kinder dabei sein, ist das problemlos möglich.
Mit Kindern wird das etwas schwieriger. Immerhin hat Ihr Partner das Besuchsrecht. Auf keinen Fall sollte er/sie das Sorgerecht haben, auch nicht einen Teil davon. Aber das müssen Sie gerichtlich durchboxen. Bei nachgewiesener Alkoholsucht ist das normalerweise kein Problem, da sonst das Kindswohl gefährdet wäre.

Aber auch das Besuchsrecht müssen Sie in Frage stellen, wenn die Kinder dabei Schaden nehmen könnten. Lassen Sie sich dabei von Ihrem Anwalt beraten.

Wie auch immer die Trennung gelaufen ist, und unabhängig davon, ob Sie beide Kinder haben, mit einem müssen Sie rechnen: Ihr süchtiger Partner wird Sie so schnell nicht in Ruhe lassen. Er/sie wird Sie mit Vorwürfen bombardieren, versuchen Ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden und Ihnen die Schuld an der Sucht geben. Lassen Sie sich auf keinen Fall einschüchtern oder einlullen. Sie tragen weder eine Schuld, noch müssen Sie ein schlechtes Gewissen haben. Sie müssen sich noch nicht einmal schämen, Sie können ja nichts dafür.

Wo gibt es Hilfe?

Für Alkoholiker gibt es massenweise Hilfsangebote. Leider sind diese Angebote für die Angehörigen der Alkoholiker nicht so üppig. Und dabei wär es dringend nötig!

Im Internet können Sie sich Hilfe bei www.al-anon.de holen. Erkundigen Sie sich aber am besten auch bei Ihrer Gemeinde, ob es passende Hilfsangebote gibt. Oft hilft es besonders, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Je nach Problemstand kann jedoch auch professionelle Hilfe sinnvoll sein. Therapeuten kennen sich häufig auch mit diesen Problemen aus.